Gott hat die Welt nicht durch das Schwert, sondern durch das Kreuz erlöst.
Sterbend breitet Jesus die Arme aus. Dies ist zunächst die Gebärde der Passion,
in der er sich für uns annageln lässt, um uns sei Leben zu geben. Aber die
ausgebreiteten Arme sind zugleich die Haltung des Betenden … Jesus hat die
Passion, Sein Leiden und seinen Tod in Gebet umgewandelt, und so umgewandelt in
einen Akt der Liebe zu Gott und zu den Menschen.
Darum sind die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten endlich auch ein Gestus
der Umarmung, mit der er uns an sich zieht, in die Hände seiner Liebe
hineinnehmen will. So ist er ein Bild des lebendigen Gottes, Gott selbst, ihm
dürfen wir uns anvertrauen.
Papst
Benedikt XVI. Predigt vor der Basilika in Mariazell, 8.9.2007