zondag 13 maart 2016

Der schmerzhafte Rosenkranz mit Benedikt. XVI - Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat



DER EVANGELIST MATTHÄUS stellt uns den kurzen Dialog vor Augen, der im Abendmahlssaal zwischen Jesus und Judas stattfand. «Bin ich es etwa, Rabbi?», fragt der Verräter den göttlichen Meister, der vorausgesagt hatte: «Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.» Lapidar die Antwort des Herrn: «Du sagst es» (vgl. Matthäusevangelium 26,14-25).
Der heilige Johannes seinerseits schlieszt die Erzählung von der Ankündigung des Verrats des Judas mit wenigen bedeutsamen Worten: «Es war aber Nacht» (Johannesevangelium 13,30).
Als der Verräter den Abendmahlssaal verlässt, verdichtet sich das Dunkel in seinem Herzen – es ist eine innere Nacht; im Herzen der anderen Jünger wächst die Verwirrung – auch sie gehen der Nacht entgegen -, während sich die Finsternis der Verlassenheit und des Hasses über dem Menschensohn verdichtet, der sich aufmacht, sein Opfer am Kreuz zu vollbringen. Jenes Geschenhen … ist der äuszerste Zusammenstosz zwischen Licht und Finsternis, zwischen Leben und Tod.
Auch wir müssen uns, im Bewusstsein unserer «Nacht», unserer Schuld und unserer Verantwortung in diesen Kontext hineinversetzen, wenn wir das Ostergeheimnis mit geistlichem Gewinn wiedererleben, wenn wir zum Licht des Herzens gelangen wollen durch dieses Geheimnis, das den zentralen Kern unseres Glaubens bildet … Die Liturgie [vom Gründonnerstag] lädt die Gläubigen [ nach der Feier der Abendmahlsmesse] dazu ein, in Anbetung des Allerheiligsten Sakraments zu verharren und die Agonie Jesu in Gethsemani nachzuerleben. Und wir sehen, wie die Jünger geschlafen haben und de Herrn allein lieszen.
Auch heute schlafen wir, seine Jünger, oft. In dieser Heiligen Nacht von Gethsemani wollen wir wachsam sein. Wir wollen den Herrn nicht allein lassen.

Generalaudienz, 4.4.2007

HERR … LASS UNS in den Stunden des Dunkels erkennen, dass du dennoch da bist. Lass uns nicht allein, wenn wir verzagen wollen. Hilf uns, dass wir dich nicht allein lassen. Gib uns die Treue, die standhält in der Verwirrung, und die Liebe, die dich gerade in deiner äuszersten Not umfängt.


Kreuzweg am Kolosseum in Rom, Karfreitag 2005