JESUS nimmt
den ganzen Schmerz der Kreuzigung bewusst auf sich. Sein ganzer Leib ist zerschlagen;
die Worte des Psalms sind wahr geworden: «Ich aber bin ein Wurm und kein
Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet» (Psalm 22,7). «Wie einer, vor dem
man das Gesicht verhüllt, war er verachtet … Aber er hat unsere Krankheit
getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen» (Jesaia 53,37).
Halten
wir inne vor diesem Bild des Schmerzes, vor dem leidenden Gottessohn. Schauen
wir auf ihn hin in den Stunden der Selbstgerechtigkeit und des Genusses, damit
wir lernen, Grenzen einzuhalten, das Vordergründige alles blosz materiellen
Güter zu durchschauen. Blicken wir auf ihn hin in den Augenblicken der Not und
der Anfechtung, um zu erkennen, dass wir gerade so Gott nahe sind.
Kreuzweg am Kolosseum in
Rom, Karfreitag 2005