woensdag 1 juni 2016

Der Freudenreiche Rosenkranz mit Benedikt. XVI


Jesus, den du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast

Maria begibt sich zu ihrer betagten Cousine Elisabeth,  von der alle sagten, sie sei unfruchtbar, un die doch  im sechsten Monat einer von Gott geschenkten Schwangerschaft stand (vgl. Lukasevangelium 1,36), und Maria trägt in ihrem Schoss  den soeben empfangenen Jesus. Sie ist eine junge Frau, aber sie hat keine Angst, denn Gott ist mit ihr, er ist in ihr.
Wir können in gewisser Weise sagen, dass ihr Weg… die erste eucharistische Prozession der Geschichte war. Als lebendiger Tabernakel des fleischgewordenen Gottes ist Maria die Bundeslade, in der der Herr sein Volk besucht und erlöst hat. Die Gegenwart Jesu erfüllt sie mit Heiligem Geist. Als sie in das Haus von Elisabeth eintritt, ist ihr Gruss von Gnade durchströmt: Johannes hüpft vor Freude im Mutterleib, weil er gleichsam die Ankunft dessen spürt, den er einmal dem Volk Israel ankündigen wird. Es freuen sich die Kinder, und es freuen sich die Mütter. Diese von der Freude des Heiligen Geistes durchdrungene Begegnung findet im Gesang des “Magnifikat“ ihren Ausdruck: “ Meine Seele preist die Grösse des Herrn“(vgl. Lukasevangelium 1,46-55).

Ansprache bei der Lourdes-Grotte
in den Vatikanischen Gärten, 31.5.2005


Wie sollte man nicht bemerken, dass es bei der Begegnung zwischen der jungen Frau Maria und der schon reifen Elisabeth vor allem Jesus ist, der im Verborgene handelt? Maria trägt ihn in ihrem Leib wie in einem Tabernakel und bietet ihn Zacharias, seiner Frau Elisabeth und auch dem Kind, das in deren Schoss heranwächst, als das grösste Geschenk an. „In dem Augenblick, als ich deinen Gruss hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib, sagt die Mutter Johannes des Täufers (Lukasevangelium 1,44).
Wo immer Maria ist, da ist auch Jesus. Wer sein Herz der Mutter öffnet, begegnet dem Sohn und nimmt ihn auf und wird von seiner Freude erfüllt.
Ansprache bei der Lourdes-Grotte
in den Vatikanischen Gärten, 31.5.2006